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Da unser Papa seinen 60er gefeiert hat und er schon seit Jahren davon schwärmt Imker werden zu wollen, machen wir einen Imkerkurs mit ihm. Unseren Namen könnte man ja auch auf die alte Gilde der Imker, der Zeidler ableiten, also liegt es uns ja auch im Blut. 😉 Na ob das so haargenau stimmt, kann ich nicht sagen, aber die sogenannte Zeidlerei ist wahrhaftig ein alter Begriff für die Imkerei. Da wir Papa durchs Bienenjahr begleiten werden, drücken mein Bruder Stefan, mein Paps und ich nun für ein Jahr die Schulbank gemeinsam.

Die Niederösterreichische Imkerschule Warth-Aichhof (https://www.lfs-warth.ac.at/de/imkerschule/) gibt in ganz Niederösterreich Grundschulungen und Praxisseminare sowie Fachkurse zur Imkerei. Wir waren in der…
Landwirtschaftliche Fachschule Edelhof (https://www.lfs-edelhof.ac.at/) bei Zwettl und haben die Theorie der Zeidlerei schon gelernt. Über das Jahr verteilt werden sechs Praxisseminare folgen, wo wir direkt mit Erichs Bienen am Edelhof arbeiten werden.

Bienenwaben

Wir haben gelernt, welche persönlichen Eignungen es bedarf, welche gesetzlichen Bestimmungen berücksichtigt werden müssen und welche Anschaffungen anstehen. Auch, wie man ein Volk führt, welche Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche Bienenprodukte wie verwertet und verarbeitet werden können.

Honig

Das Propolis hat es mir persönlich ja total angetan. Ich halte da ganz viel darauf, es ist so vielseitig einsetzbar und ein wunderbares altes Hausmittel. Auf den ersten eigenen Honig bin ich schon sehr gespannt und vielleicht bleibt ja auch etwas Wachs über zum Kerzen machen. Wie das immer duftet, hmmm… Ich liebe die Bienen und alles drumherum.

Bienenwachskerzen und Honig

Außerdem kann man so auch ein bisschen etwas beitragen, damit die Sumsis nicht ganz so schnell verschwinden, das wäre ja nicht besonders förderlich – so global und ganzheitlich gesehen. Wie sagte schon Einstein: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“

Albert Einstein

Ich glaube alles rund und in der Biene ist irgendwie gesund, das sind schon kleine Wunderwuzis diese Bienchen. Es gibt sogar eine Bienengifttherapie, wo das Gift der Bienen gezielt eingesetzt wird. Wobei, die arme Sumsi geht dabei wohl drauf, denn durch ihre Widerhaken am Stachel bleiben sie in der Menschenhaut hängen. Bei anderen Tieren interessanterweise nicht.

Honigbiene auf Finger

In therapeutischer Hinsicht finde ich es besonders interessant, dass unsere Emotionen von den Bienen gespiegelt und übertragen werden können. Sie riechen es wenn jemand panisch auf sie reagiert und agieren dementsprechend. Wenn ein Mensch Angst bekommt, werden über den Schweiß gewisse Endorphine ausgeschüttet und man bewegt sich auch hektischer und schneller. Auf das reagieren die Bienchen. Ist man im Umkehrschluss innerlich ruhig und entspannt, dann stechen sie nicht und sind selbst auch viel ruhiger.

Imker

Die heute gezüchteten Bienen sind eher „stechfaul“, das heißt man braucht dementsprechend weniger oder gar keine Schutzkleidung mehr. Also ich denke mal, den einen oder anderen Stich wird man schon abbekommen, aber ein Allergiker sollte ohnehin nicht unbedingt Imker werden. 😉 Das soweit mal in der Theorie, ich werde das testen und dann weiß ich definitiv wie ruhig ich innerlich bin.

Relaxed 😉

Falls sich jemand Abstand verschaffen will von den Bienchen, der reibt sich mit Nelkenöl ein. Man riecht dann zwar ein bisschen weihnachtlich – finde ich – aber es ist eine tolle natürliche Abwehr und man muss ja nicht immer gleich zu Gift greifen.

Nelken – diesen Duft als Öl mögen Bienen gar nicht gern

Wenn es warm wird im Frühling, fliegen sie das erste Mal im Jahr aus. Wer den Bienchen was Gutes tun will, baut für sie – egal ob es die eigenen oder fremde Bienen sind – Frühblüher und Spätblüher im Garten, quasi eine Bienenweide, an. Beispiele dafür sind Lavendel und Ringelblumen. Es gibt auch viele Blumensamenmischungen im Handel die für Bienen und Schmetterlinge super geeignet sind. Perfekt wäre es dann noch, wenn man eine Wasserstelle mit einem Schwimmer oder einer Seerose anbietet, denn Bienen brauchen viel Wasser zur Honig- und Wachserzeugung sowie zur Aufzucht ihres Nachwuchses.

So, das war ein kleiner Ausflug ins Bienenreich, ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Praxisseminare und bin schon sehr gespannt darauf, wenn unsere ersten Völker bei meinem Papa zuhause einziehen.

Bienen auf Blüten