+43 664 474 86 89 info@zurkleinenseidlerei.at

Was soll ich sagen, der süßeste Bär auf der ganzen Welt, tollpatschig, verschmust und soooo weich musste ziemlich oft pieseln. Ja klar, ich hab mich so gut es ging auf das Hundemama-Werden vorbereitet, habe viel gelesen und war auch viel im Austausch mit der lieben Charlotte Sommerer, der Züchterin von Eliott. Aber mitten in der Nacht im Dezember alle drei Stunden aufzustehen um mit dem Zwerg raus zu gehen war schon ziemlich deftig.

Ich habe mein Schlafquartier… ins Wohnzimmer verlegt, damit ich schneller draußen bin mit Plüschkugerl Eliott. Mein Mann dann auch, denn er wollte nicht alleine im Schlafzimmer nächtigen, somit hat Anouk (die ihren neuen Hundebruder nicht ganz so toll fand) das große Bett für sich alleine gehabt. So wie es einer Königin gebührt.

Ich habe mit einer Hand am Boden, Eliotts weiches Babyköpchen drin liegend, geschlafen. Er hat von Anfang an brav gemeldet und somit schnell schnell irgendeine Jacke drüber ziehen und raus. Es musste wirklich schnell gehen. Soviel Zeit hatten wir nicht. Als ich eines Nachts dann – schon etwas groggy – in der Kälte stand und meinen Welpen lobte weil er wieder brav in den Garten gepieselt hat und er freudig zu mir hochblickte, dachte ich mir schon „Oh Mann, was hast du dir dabei gedacht, einen Welpen großzuziehen, das kannst du ja gar nicht…“.

Aber am nächsten Tag war alles wieder gut und die Welt gemeinsam mit einem Welpen neu zu entdecken brachte einfach so viel Freude, Lachen und herzerwärmende Momente in unser Leben, da ist alle Anstrengung vergessen.

Die Weißen Schäfer werden auch Weiße Schatten genannt und es stimmt, sie sind immer mitdabei, egal wo man hingeht. Also auch aufs WC. Ok, das kenn ich schon von Frau Katze, die begleitet einen da auch gern mit. Also sitz ich so am Klo und denk mir nicht viel, als mich Eliott mit Augen ansieht die etwa „achsoooo, jetzt hab ichs kapiert, das ist der Ort herinnen um zu ludeln“ ansieht und dann gings auch gleich los, freudig strahlend mit dem Frauli pieseln, yeah! Ich war so überrascht, dass ich gar nicht gleich reagieren konnte und hab einfach gelacht. Er hat sich sooo gefreut mit mir gemeinsam zu pieseln, seinen Gesichtsausdruck werde ich niemals vergessen. Gleich darauf fiel mir jedoch ein: GANZ schlecht was ich gerade tu, ich hab doch in allen Büchern gelesen, dass man nicht erwünschtes Verhalten ignorieren soll, einfach ignorieren. Und JAAAA nicht lachen oder irgendetwas sagen. Oje, jetzt hab ich genau das falsche gemacht. Das gibt’s ja nicht, total falsch regaiert, jetzt wird er nicht mehr stubenrein. Ich hab ihn dann gleich raus gebracht und ihm erklärt, dass sein Klo draußen ist. Er hat es wohl kapiert, ein zweites Mal hat er nicht rein gemacht. Da hatte ich wohl einfach Glück.

Konsequente Erziehung von Beginn an war klar, aber liebevoll und altersangepasst sollte sie sein. Mangels einer offenen Hundeschule habe ich zu Beginn einfach selbst probiert, Hilfe von der Züchterin Charlotte (https://charlottesommerer.beepworld.de/) bekommen und mein Wissen aus der „Menschenpädagogik“ umgemünzt, bis eine Hundeschule die einen Welpenkurs angeboten hat, aufgemacht hat. Charlotte war wirklich mega. Ich konnte sie Tag und Nacht anrufen, sie war immer geduldig und freute sich über jedes Update. So ein lieber Mensch… Ich bin ihr sehr dankbar.

Also nun Hundeschule. Eliott hat sich angewöhnt alle Hunde zu verbellen, wenn er an der Leine war – heute kann ich getrost sagen, das war mein Fehler und absolut selbst gemacht, weil ich das Thema Leinenführigkeit einfach falsch angegangen bin. Es war ein langer Weg um ihm dieses Thema wieder angenehm zu machen. Und ich habe wahrscheinlich noch tausend andere Fehler gemacht, die ich heute anders machen würde, aber man kann noch so viele Bücher lesen und Tipps annehmen, ganz zu vermeiden wird es nicht sein. Und die „Perfekte Erziehung“ gibt es weder beim Menschen noch beim Hund.

Im Welpenkurs fand zuerst immer eine Spielphase statt und danach kurze Lerneinheiten. Recht oft haben wir die Hundeschule in Niederösterreich jedoch nicht besucht, weil schon das nächste große Lebensereignis anstand.

Lukas hatte in Tirol ein ganz tolles Jobangebot bekommen und obwohl ich zuerst sehr dagegen war, haben wir den Schritt gewagt und sind gemeinsam mit unseren Tieren, Frau Anouk von und zu Katzinger, Pumpkin und Honeybunny aka die Schneckenpatroulli (zwei Laufenten) und Herrn Eliott in eine Wohnung mit Garten ins Zillertal gezogen. Leben einpacken, Leben auspacken und mal ganz neu eingewöhnen.